Bereits seit unzähligen Jahren treten Mann und Frau vor den Traualtar, um ihrer Liebe und Zusammengehörigkeit Ausdruck zu verleihen. Neben dem traditionellen Ehering gehörte auch stets eine festliche Kleidung dazu. Die Brautmode hat sich seither jedoch sehr gewandelt. Wenn wir heute an Brautmode denken, haben wir wunderschöne, weiße Prinzessinnenkleider vor Augen. Doch das war nicht immer so. Wussten Sie, dass Bräute noch vor etwa 100 Jahren in Schwarz vor den Altar traten? Das ist für Sie vermutlich vollkommen unvorstellbar. Im folgenden Teil führen wir Sie durch die Geschichte der Brautmode, vom antiken Rom, bis in die heutige Zeit.
Die Brautmode im antiken Rom
Bereits im antiken Rom trugen die Bräute ein besonderes Hochzeitsgewand, das jedoch noch wenig mit dem modernen Brautkleid zu tun hatte. Die römischen Frauen trugen am Tag der Hochzeit ein knöchellanges Gewand mit einem Holzgürtel um die Taille, der mit einem speziellen Knoten, dem Hercules Knoten, befestigt wurde. Zu dem Gewand kombinierte die Braut eine festliche Stola, einen Schleier und Sandalen. Alles war farblich perfekt aufeinander abgestimmt. Am Ende der Feier zog sich das Brautpaar zurück und der Bräutigam machte sich an seine Aufgabe, den Hercules Knoten zu öffnen. Wie Sie sehen, war es den Frauen auch vor mehr als 2000 Jahren schon sehr wichtig, am Tag ihrer Hochzeit als wunderschöne Braut im Mittelpunkt zu stehen.
Brautkleider im Mittelalter
Bis zum Mittelalter vollzog sich bereits ein Wandel beim Thema Brautmode. Es hing zu dieser Zeit sehr stark vom Stand in der Gesellschaft ab, in welcher Art Kleid die Braut vor den Altar trat. Je wohlhabender das Paar, desto farbenfroher und prunkvoller die Brautmode. Menschen aus der Unterschicht konnten sich meist kein spezielles Brautkleid leisten und heirateten in ihrem besten Sonntagskleid, auch wenn dieses die Farbe Schwarz hatte. In der Oberschicht konnte es hingegen nicht auffällig genug sein. Die wohlhabenden Bräute trugen ausladende Kleider aus Samt oder Seide mit üppigen Verzierungen aus Gold und Silber. Macht und Reichtum des Brautpaares spiegelten sich im Kleid der Braut wider.
Die Braut in Schwarz
Auch wenn es für Sie seltsam klingen mag: Es gab eine Zeit, in der die Bräute ganz in Schwarz vor den Altar traten. Am Ende des 19. Jahrhunderts war es für die Menschen undenkbar, ein Kleid für nur einen Anlass zu kaufen. Aus finanzieller Not heraus trugen die Bräute entweder die beste Sonntagskleidung, die häufig Schwarz war, oder es wurde ein Kleid gekauft, das auch nach der Trauung noch getragen werden konnte. Auch regionale Trachten wurden zu der Zeit gerne als Brautkleid genutzt. Eine Trauung in Schwarz ist für die meisten Bräute heutzutage wohl undenkbar.
Der Traum in Weiß
Seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts geht der Trend zu Brautkleidern in Weiß, der Farbe der Reinheit. Ein weißes Kleid unterstreicht die Unschuld und Jungfräulichkeit der Braut. Seit dieser Zeit ändert sich der Stil der Brautmode laufend. In den unterschiedlichen Jahrzehnten wechselte der Trend zwischen langen und kurzen Kleidern, zwischen ausladenden und schlichten Brautkleidern. Jedes Jahrzehnt hat seinen ganz eigenen Trend in Sachen Brautmode. In den 20ern war es das kurze Kleid im Charleston-Look, in den 50ern der ausladende Petticoat, in den 60ern das Minikleid, das bis zu den 80ern wieder länger wurde. Heutzutage gibt es Kleider in allen Formen und Stilrichtungen. Nur die Farbe hat sich seit vielen Jahren nicht verändert: Die meisten Bräute heiraten in einem klassischen Weiß.
Die moderne Brautmode
Bei der modernen Braut bleiben keine Wünsche offen. Ihrer Kreativität werden bei der Auswahl Ihres Traumkleides keine Grenzen gesetzt. Ob üppiges Tüllkleid oder märchenhaftes Kleid im Vintage-Look, heutzutage gibt es für jeden Geschmack das passende Kleid. Dank der großen Auswahl können Sie für jedes individuelle Bedürfnis und jede Figur das perfekte Kleid finden. Nichts ist unmöglich. Auch die Auswahl an Farben wird immer größer, denn Weiß ist nicht gleich Weiß. Es gibt viele feine Abstufungen, die jeder Hautfarbe schmeicheln. Sie können sich nicht entscheiden, ob Sie ein kurzes oder langes Kleid tragen möchten? Heutzutage gibt es auch Kleider, die vorne kurz und hinten lang sind. Die optimale Lösung für unentschlossene Bräute. Außerdem können Sie selbst entscheiden, wie viel Haut Sie an Ihrem großen Tag zeigen möchten. Sie können sich für ein schulterfreies oder rückenfreies Kleid entscheiden, wenn Sie gerne etwas mehr zeigen möchten. Ob pompös oder schlicht, heutzutage ist alles möglich. Bei der Wahl des Brautkleides sollte sich jede Braut auf ihren eigenen Geschmack verlassen. Sie sollten sich in jedem Fall wohlfühlen, damit Sie Ihren großen Tag in vollen Zügen genießen können. Wie sehr sich die Brautmode in den letzten Jahrhunderten gewandelt hat, ist wirklich beeindruckend.